Grundlage jeder Diagnostik ist die sorgfältige Erhebung der Krankengeschichte. Hier nehmen wir uns viel Zeit und hören zu. Hinzu kommt die körperliche Untersuchung.
Apparative Untersuchungsmethoden setzen wir bei komplizierten Fragestellungen ein oder um Verdachtsdiagnosen technisch abzusichern. Dazu ist unsere Praxis mit hochmodernen Geräten ausgestattet, mit denen wir in der Lage sind, sämtliche gängigen apparativen Untersuchungen des zentralen und peripheren Nervensystems durchzuführen.
Farbduplexsonographie der hirnversorgenden Arterien
Mit diesem modernen Verfahren ist die Untersuchung der vorderen Halsschlagadern (Arteria carotis) und der hinteren Halsschlagadern (A. vertebralis) möglich. Mit Hilfe der transkraniellen Sonographie werden diese Arterien im Schädelinneren weiterverfolgt.
So ist das Ausmaß einer Arteriosklerose („Arterienverkalkung“) feststellbar und macht eine Einschätzung des Schlaganfallrisikos möglich.
Elektroenzephalographie (EEG)
Mit 20 Oberflächenelektroden auf der Kopfhaut werden Hirnströme abgeleitet und sichtbar gemacht. So können Hirnfunktionen untersucht werden. Die Methode wird vorwiegend zum Erkennen und zur Verlaufsbeurteilung von Epilepsien genutzt, hilft aber auch andere Funktionsstörungen des Gehirns zu erkennen.
Polysomnographie (PSG)
Zur Untersuchung des Schlafes werden mit einem kleinen, nachts am Körper getragenen Gerät und vielen aufgeklebten Sensoren Atmung, EKG, Augenbewegungen, Hirnströme, Beinbewegungen, Sauerstoffsättigung u.v.m. aufgezeichnet. Dazu werden Sie abends in der Praxis „verkabelt“ und schlafen dann zu Hause in Ihrer gewohnten Umgebung. Am nächsten Morgen geben Sie das Gerät wieder in der Praxis ab.
Elektroneurographie (ENG)
Mit leichten elektrischen Impulsen werden einzelne Nerven in Armen oder Beinen stimuliert. Oberflächenelektroden werden in einiger Entfernung auf die Haut geklebt. Hier wird die Reizantwort des Nerven registriert. Aus der Zeitdauer zwischen elektrischem Impuls und Reizantwort kann die Nervenleitgeschwindigkeit ermittelt werden. So können Nervenschäden an Armen oder Beinen diagnostiziert werden.
Hautbiopsie
Schädigungen der sehr feinen Nervenfasern („Small fibers“) sind einer elektrischen Untersuchung nicht zugängig. Bei Verdacht auf eine small-fiber-Polyneuropathie wird in örtlicher Betäubung eine 3mm durchmessende Hautstanze oberhalb des Sprunggelenks entnommen und im Institut für Neuropathologie der Universität Gießen mikroskopisch untersucht.
Somatosensibel evozierte Potentiale (SSEP) und motorisch evozierte Potential (MEP)
Diese Methoden dienen der Untersuchung der Nervenbahnen im Rückenmark. Bei den SSEP werden elektrischen Impulse an den Händen oder Füßen verabreicht. Oberflächenelektroden am Kopf registrieren dann die Reizantwort des Gehirns. So könne die sensiblen Leitungsbahnen von den Hautrezeptoren bis zum Gehirn verfolgt werden. Bei den MEP werden durch einen Magnetfeldimpuls an der Schädeloberfläche die motorischen Bahnen stimuliert. Klebeelektroden auf der Haut an den Armen oder Beinen registrieren die Reaktion des Muskels (kurzes Zucken).
Elektromyographie (EMG)
Zur Diagnostik von Muskelerkrankungen (die ebenfalls zum Zuständigkeitsgebiet der Neurologen gehören) und von Erkrankungen die die Übertragung von Nervenimpulsen auf den Muskel betreffen, wird die Elektromyographie eingesetzt. Dabei wird eine sehr feine Nadel in den Muskel gestochen und die elektrischen Muskelströme abgeleitet. Die Untersuchung ist nicht so schmerzhaft, wie sie klingt.
Sympathische Hautantwort (SHA)
Mit dieser Untersuchungsmethode ist die Diagnostik des vegetativen (autonomen) Nervensystems möglich. Durch einen elektrisch en Impuls wird der Sympathikus aktiviert, was zu einer Veränderung der Schweißsekretion führt. Diese lässt sich durch eine Veränderung der elektrischen Leitfähigkeit der Haut mit Oberflächenelektroden erfassen.
Elektrokardiographie (EKG)
Das EKG dient der Erkennung von Herzrhythmusstörungen. In unserer Praxis wird das EKG zum einen zur Erkennung von Vorhofflimmern eingesetzt (eine der häufigsten Ursachen des Schlaganfalls), zum anderen zur Messung der QTc-Zeit (ein Messwert, der vor Medikamentenunverträglichkeiten warnen kann).